Für
die allermeisten steht ein solches Datum am
Ende ihres Berufslebens. Für den Ausnahmekünstler
Hans-Joachim Pietrula markiert es allenfalls
eine Etappe. Pietrula feiert am 18. Juni ab
18.00 Uhr: 50 Jahre Malerei und Skulpturen.
Da gilt es nur für einen Moment zurückzuschauen,
um mit neuer Inspiration weiterzumachen.
Der
Maler und Plastiker Pietrula wurde 1938 in
Duisburg geboren. Bereits mit 15 Jahren stellt
er seine Arbeiten aus und erhält dafür
erste Preise. Kindheit und Jugend auf Rügen
sowie die Wirren der Übergangszeit prägen
bis heute Leben und Schaffen dieses außergewöhnlichen
Künstlers. Heute lebt und arbeitet Hans-Joachim
Pietrula im Elsass.
Seine
"ständige Vertretung" befindet
sich in Bermersheim bei Alzey, genauer: in
der ehemaligen Kunstschmiede des verträumten
Örtchens. Hier im "Haus der Kunst",
dem Sitz seines Freundeskreises und seiner
ihn alleinvertretenden Galerie wird am 18.
Juni gefeiert. Weggefährten, Freunde,
Bewunderer und Sammler sowie eine illustre
Schar von Prominenten haben sich angesagt,
um mit dem Künstler mitzufeiern.
Marga
Ditsch, die unermüdliche Galeristin hat
das Fest im "Haus der Kunst" zu
Ehren von Prof. Hans-Joachim Pietrula ausgerichtet.
Sie ist die engagierte Promoterin dieses an
Facetten reichen Werkes. Für die Werkschau
hat sie einige der faszinierendsten Kunstwerke
als Leihgabe von den Sammlern zurückgeholt.
Für Kunstfreunde also ein besonderes
Ereignis, wann sonst sollten sie noch mal
eine solchen umfassenden Überblick der
Kunst von Prof. Pietrula zu Gesicht bekommen?!
Pietrula
offenbart in seinen Aquarellen und Ölgemälden,
Collagen, Kreide- und Glasarbeiten, Holz-
und Steindrucken und Skulpturen immer wieder
aufs Neue seine liebevolle Bewunderung der
Natur und die zärtliche Beobachtung der
Menschen. Denn Pietrula liebt das Leben, bewundert
die Natur und feiert mit leuchtenden Farben
die Sinnlichkeit. Kraftvoll und doch transparent,
lebensfroh, aber dennoch nachdenklich.
In
seinen Werken beschränkt er sich auf
das Wesentliche und bildet gleichzeitig immer
auch das Ganze ab. Was sich bei ihm schlicht
naturalistisch gebärdet, entpuppt sich
bei näherem Hinschauen als eine sinnliche
Allegorie voll rätselhaftem Hintersinn,
Abstraktes steht für transzendente Momente.
In
seinen Sujets, ganz gleich ob diese abstrakt
oder gegenständlich sind, verbergen sich
persönliche Geheimnisse. Seine Darstellungen
laden zu Entdeckungsreisen ein. Wiederkehrende
Motive fesseln den Betrachter mit ihrem eigentümlichen
Zauber: die Blumenwiese und der Zirkus. Und
immer wieder: der Clown und das Pferd. Der
Künstler passt damit in keine Schublade.
Er verweigert jedes billige Etikett und jeden
platten Vergleich. Hans-Joachim Pietrula,
der Maler und Plastiker, ist eben ein Meister
vieler Techniken. Seine Schaffenskraft ist
unermüdlich, seine künstlerische
Suche ungebrochen. Jedes Material formt sich
unter seiner Hand zum unverwechselbaren Kunstwerk
- voller Poesie und Magie.
Dr. Jörg Bockow
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