Deutscher Eventtag
ADAM und EVA Preis Verleihung

5. Deutscher Eventtag ist der Eventtag der Rekorde -
Diskussionen und Innovationen: 600 Teilnehmer beim
Branchenforum - Der FAMAB und der FME baben mit der ADAM
(Award für Messeauftritt) und EVA (Event Award) ein
Highlight gesetzt
Event tritt voll ins Rampenlicht

Von Niedergeschlagenheit keine Spur: Trotz angespannter Wirtschaftslage und knapper Budgets treten die Eventagenturen mit wachsendem Selbstbewusstsein und berechtigtem Stolz wieder einmal ins Rampenlicht. Auf dem 5. Deutschen Eventtag des FME in Köln zeigte sich, dass die Branche entgegen mancher Unkenrufe weiter im Aufwind ist. Denn die Face-to-Face-Kommunikation, im Zentrum aller Promotion und Events, erweist sich gerade in diesen Zeiten als wirkungsvolles Medium, mit dem Kunden nachhaltig ins Gespräch zu kommen.

Da kam vielen der Anwesenden die ebenso launige wie engagierte Eröffnungsrede von Medienwissenschaftler Prof. Dr. Peter Glotz gerade recht. Er führte die Wirkung aller Kommunikationsmaßnahmen und die Bedeutung aller Medien auf das direkte Gespräch zurück. Der Kontakt von Angesicht zu Angesicht ist durch nichts zu ersetzen, so sein Schluss. Ein gewichtiges Argument für Event und Promotion, die im Zusammenspiel der unterschiedlichen Marketingtools eine stark wachsende Bedeutung bekommen.

Der Deutsche Eventtag am 7. November erwies sich einmal mehr als das Forum und Stell-dich-ein der Branche. Er ist längst eine etablierte Veranstaltung und behauptet sich als die höchst lebendige Drehscheibe für neue Trends und Innovationen. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung: "High touch - Live-Kommunikation auf dem Prüfstand" gab zu vielfältigen Reflexionen Anlass. Dabei war der Blick nach vorne gerichtet. Im Zentrum der Veranstaltung standen in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzte Vorträge und Diskussionen. Und ganz und gar nicht am Rande: Agenturen, Dienstleistern und die Vertreter der Industrie nutzten die Pausen und die Begegnung auf der Mall zu intensivem Austausch und informellen Kontakten.

Mit fünf Impulsvorträgen von bekannte Vertretern aus Wissenschaft und Praxis wurde die Diskussion entfacht. Die konkrete Auseinandersetzung fand in parallel verlaufenden Themenforen statt.

Das Forum von Dr. Peter Kreuz, Gründer von Advanced Innovation in Wien, behandelte in seinem Vortrag "Mitschwimmen oder Gegensteuern?" die Positionierung der Agenturen. Was kann man von anderen Branchen oder Käufergruppen lernen, stellte er die Eventagenturen vor die entscheidende Frage. Bringt ein Wechsel zwischen funktionaler und emotionaler Ausrichtung neue

Marktpotentiale? Wie erhöhe ich die Reichweite meiner Serviceangebote? Fragestellungen bei denen Dr. Kreuz an eindrucksvollen Beispielen erläuterte, wie Gegensteuern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die erfolgreiche Entscheidung und richtige Strategie war.

Innovative Kommunikationsstrategien sind wichtiger als innovative Produkte, so lautete sowohl Kernthese als auch Lösung, die Peter Kreuz entwickelte. Es kommt darauf an, für sein Unternehmen ein unterscheidbares, klares Profil zu finden. Was für jedes Unternehmen gilt, gilt eben auch für Eventagenturen.

So erweist sich der Blick über den Tellerrand und der direkte Vergleich als durchaus inspirierend: Fitness-Studios gibt es beispielsweise in großer Zahl. Hier sind glückliche, schöne und gesunde Menschen zu finden, die gesundheitliche Probleme nicht kennen. Kieser-Training hat es innerhalb von kürzester Zeit geschafft, 150 Filialen aufzubauen, indem diese Studios genau anders gepolte Menschen angesprochen haben und zusätzlich für den Fitness- und Wellness-Bereich gewonnen haben. Ein Beispiel, an dem sich vieles aufzeigen und lernen lässt.

Eventmanagement ist eine Beeinflussungskunst, die großes psychologisches Einfühlungsvermögen erfordert, so lautete die Erkenntnis von Georg Stark, Leiter des Steinweg-Instituts für Wirkungsanalysen und Strategieberatung in Köln. Er erläuterte in sieben Thesen Wirkung und Wirklichkeit von Event-Kommunikation. Seiner Meinung nach sind Events als einer der wichtigsten Brennpunkte der Unternehmens- und Markenkommunikation anders zu managen und zu bewerten als andere Kommunikationsformen.

Besonderen Wert legte Stark in diesem Zusammenhang auf eine Fortschreibung und systematische Weiterentwicklung erfolgreicher Konzepte von einer Veranstaltung zur nächsten. Nur so sei die notwendige Qualität zu erreichen und auf Dauer zu gewährleisten. Nachhaltigkeit - ein bedeutendes Kritierium für Event und Promotion. Eine adäquate Wirkungsmessung sei dazu genauso grundlegende Voraussetzung wie klare Zielbestimmungen und Analyse der Zielgruppen. Dazu gäbe es derzeit eine ganze Reihe Ansätze, die aber in den meisten Fällen noch nicht ausgereift seien.

Astrid Braungart, Marketing Director bei Siemens mobile beschäftigte sich in ihrem Workshop mit dem gespannten "Verhältnis zwischen Kunde und Agentur". Die Relation von Aufwand und Nutzen sei in den letzten Jahren durch ineffiziente Auswahlverfahren und endlose Präsentationszyklen völlig aus dem Lot geraten, so der Vorwurf vieler Agenturen. Gerade in Konzernen sind es jedoch nicht die Spezialabteilungen, die über das Ausschreibungsverfahren entscheiden. Vielmehr werden den Abteilungen Einkaufsbedingungen vorgelegt, an die man sich halten muss.

Ob sich aufwändige Konzeptpräsentationen für die Unternehmen ernsthaft als Auswahlkriterium eignen, oder ob sich dieses Verfahren nicht zum Nutzen beider Seiten verschlanken ließe, konnte nicht abschließend geklärt werden. Dennoch, die Agenturen wurden von Braungart aufgefordert, wenn sie sich schon an Pitches beteiligen, genau auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Dies sei in der beste Weg, um zu Aufträgen zu gelangen. Wer richtig zuhört, kann so bereits leicht einen Wettbewerbsvorsprung ergattern.
Marketingexperte und Honorarprofessor der Universität Witten/Herdecke Prof. Dr. Peter Littmann forderte von seinen Zuhörern mehr Mut zur Innovation. Dem war eine durchaus unbequeme Analyse und provokante Feststellung vorausgegangen: Industrie und Kommunikationsbranche ruhen sich auf einer eklatanten Fehleinschätzung aus. Marken, Produkte und Images gleichen sich mehr als dass sie sich differenzieren. Ein Schlag ins Gesicht fast aller Agenturen.

Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass die permanente Überschwemmung mit austauschbaren Produkten und kaum unterscheidbaren Marken nicht zu einer Erhöhung der Standards und einer Verbesserung der Angebote führe. Im Gegenteil, das Gleichmaß fräße beim Publikum allmählich den guten Geschmack und das Gefühl für Qualität auf. Was bliebe, sei eine Orientierung der Kunden ausschließlich am Preis. Eine Aussage, die für Markenartikler genauso wie für ihre Dienstleister angewendet werden muss.

In diesem Zusammenhang prangerte er die Verhinderung von Innovationen an: Das Mittelmaß, die Menschen ohne Mut, die sich in den mittleren Hierarchien von Unternehmen befinden und sich nicht trauen, den "Kopf aus der Deckung zu strecken", verhindern, dass sich Innovationen durchsetzen. Dass die Strukturen in Deutschland gerade das Mittelmaß fördern, ist deshalb nicht zuletzt für Littmann der Grund für die miese wirtschaftliche Situation in diesem Land.

Stefan Ludwig, Senior Business Consultant bei Deloitte & Touche Sport fragte zu Beginn die Anwesenden, welche Konzepte bei ihnen für die Fussballweltmeisterschaft 2006 und die Olympia-Bewerbung der Stadt Leipzig in den Schubladen schlummerten. Denn hier gäbe es ein Millionen-Publikum geradezu gratis. Unternehmen würden ihre Marketing-Etats in diesem Zeitraum radikal verschieben, doch die Eventagenturen warten noch immer untätig auf das Briefing ihrer Kunden. Als Strategische Berater aber seien die Agenturen gerade hier aufgefordert, im vorhinein neue Konzepte und innovative Strategien zu entwickeln. Ansonsten, so die düstere Prognose, werden Unternehmensberater und Werbeagenturen vermutlich den Markt unter sich aufteilen. Ludwig zeigte weiter, wie es für Unternehmen möglich ist, bestehenden Veranstaltungen für sich als Event zu adaptieren.

Der Workshop-Charakter, machte die Teilnehmer zu Akteuren. In den kontroversen Diskussionen kam es auf diese Weise zu einem, für die Zukunft fruchtbaren Dialog aller Beteiligten. "Wer am Ende der Veranstaltung keine Impulse mitgenommen hat, muss im Tiefschlaf gelegen haben", so die Worte einer sichtlich beeindruckten Teilnehmerin in der Kaffeepause. Zum Nutzen aller wurden im Plenum die Ergebnisse der parallel abgelaufenen Foren zusammengefasst, so dass alle die Möglichkeit hatten, von den neuen Denkansätzen zu profitieren.

Während die Fachausstellung rund um Live-Marketing, Produktinszenierung und dreidimensionale Kommunikation, die den ganzen Tag in den Malls der MMC-Studios besucht werden konnte, bereits aus den Vorjahren bekannt war, war die "Sponsoren-Plaza" ein Novum. Hier präsentierten sich die Sponsoren der Veranstaltung. Die Teilnehmer hatten so die Möglichkeit, direkt mit ihnen ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen.

Den krönenden Abschluss des arbeitsreichen Tages bildete die feierliche Preisverleihung von ADAM und EVA, den beiden Branchen-Oscars, die gemeinsam von FAMAB Exhibition und FME durchgeführt wird. Die diesjährige EVA- und ADAM-Preisverleihung erreichte sowohl von der Qualität der ausgezeichneten Projekte als auch von ihrem feierlichen Rahmen her eine ganz neue Dimension: Alle eingereichten 163 Projekte wurden in der Galerie der Einreicher präsentiert und die nominierten Projekte in der Nominees-Lounge ausführlich vorgestellt. Die Preisverleihung selber fand in festlichem Ambiente statt.

Doch es ist nicht der Aufwand, sondern der Nutzen, der zählt. Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation wurde der Deutsche Eventtag 2003 von über 600 Teilnehmern besucht. Am Abend kamen zur Preisverleihung von ADAM und EVA noch einmal rund 650 Gäste hinzu. Unterstützt und in diesem Rahmen erst möglich wurde die Veranstaltung durch die 20 Hauptsponsoren und 30 Sponsoren, die sich insgesamt mit einem Sponsoringvolumen von über 500.000 Euro an der Veranstaltung beteiligten. Mit dem Deutschen Eventtag und der ADAM- und EVA-Verleihung haben die beiden Verbände, der FAMAB und der FME erneut ein inhaltliches Branchen-Highlight gesetzt. Jetzt kommt es darauf an, die neuen Erkenntnisse umzusetzen und dem Markt neue Impulse zu geben.

Dr. Jörg Bockow

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