Einst in der Schule durch die klassische Erlebnispädagogik motiviert und in der Erwachsenenbildung durch das aufregende Event bei Betriebsausflügen angeregt, finden Bildungsmaßnahmen, Seminare und Workshops immer häufiger unter freiem Himmel statt. Outdoor meint in diesem Zusammenhang: Draußen in der Natur, draußen unter freiem Himmel und vor allem "außerhalb" gewohnter Aufgaben und scheinbar vertrauter Sozialzusammenhänge. Aber nicht alles, was draußen läuft oder in der Natur veranstaltet wird, kann unter den Anforderungen einer modernen Personalentwicklung als sinnvoll eingeschätzt werden.

Als die wichtigsten Kriterien zur Beurteilung eines Outdoor Trainings nennt eine moderne Personalentwicklung den Transfer und die Nachhaltigkeit der gemachten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse anführen. Hierauf legen wir mit unseren Trainings den allergrößten Wert: Es geht bei uns immer um einen nutzbringenden, lehrreichen und wirksamen Prozess, bei dem die Teilnehmer Verhaltensweisen und Kompetenzen entwickeln, verbessern oder auch ändern können, die sie in der beruflichen und privaten Wirklichkeit auch weiterhin einsetzen können. Der bloße Nervenkitzel trägt vielleicht mitunter zum aktuellen Gruppenprozess und zum neuen Wir-Gefühl bei, aber solchermaßen erlebter Kick verblasst erfahrungsgemäß nach dem Outdoor Training allzu schnell wieder und wird von der Wirklichkeit eingeholt.

Unsere Übungen und Aufgaben im Outdoor Training entfalten eine große Intensität, da kognitive, affektive und motorische Anforderungen miteinander kombiniert werden. Neben der Auseinandersetzung mit den anderen Gruppenmitgliedern steht auch die Selbsterfahrung im Vordergrund. Durch ihre Ganzheitlichkeit prägen sich solche Erlebnisse und Erfahrungen gut ein und machen das Training im Hinblick auf einen dauerhaften Lernerfolg sehr effizient. Ein kaum zu überschätzender Faktor ist der Spaß und die Freude am Lernen, die im Outdoor Training vorhanden sind und die die Motivation der Teilnehmer intensiviert.

Soweit Arbeitsgruppen und Firmen auf unsere Trainings zurückgreifen wollen, legen wir besonderen Wert auf passende und übertragbare Szenarien. Daher erfordern unsere Projekte einen hohen Anteil an umfassender und intensiver Vorbereitung. Mit Ihnen als unseren Kunden soll genau herausgearbeitet werden, was Sie mit dem Outdoor Training wirklich erreichen wollen - und erreichen können. Wir halten es einfach für falsch, wenn man jede Gruppe, ganz gleich aus welchem Kontext sie kommt, einfach so in die gleiche Situation schickt und dabei darauf vertraut, dass das Erlebte schon seine Wirkung entfalten wird und etwas Positives dabei herauskommt.

Im Outdoor-Training werden von uns vornehmlich solche Situationen inszeniert, in denen die Teilnehmer selbst die Probleme erfahren und erkennen, die sie an einer effizienten (Zusammen)Arbeit hindern. Die Szenarien entsprechen daher oftmals den strukturgleichen Anforderungen wie denen des Unternehmens, ohne jedoch auf fachliche Inhalte aufzubauen. Dadurch treten die "soft facts" und die "soft skills", die meist über Erfolg und Misserfolg eines Projektes entscheiden, in den Blickpunkt. Das gilt in besonderer Weise für die Entwicklung von Teams und für die Zusammenarbeit in Abteilungen oder ganzen Unternehmungen. Das Ergebnis des Prozesses sollte es sein: gezielte Steigerung der Schlüsselqualifikationen und der Handlungskompetenz zu fördern und zu entwickeln.

Das Outdoor-Training nutzt die Einfachheit und Unmittelbarkeit der Natur mittels spezifischer, ungewohnter Aufgabenstellungen als komplexes Lern- und Handlungsfeld. Die Teilnehmer lernen anhand von konkreten und ganz handfesten Erfahrungen. Indem sie sich einbringen und mitmachen erleben sie, wie Prozesse ihre Eigendynamik entwickeln können, wie sie sich trotzdem steuern lassen - oder eben auch nicht, wenn beispielsweise Absprache und Kommunikation sowie die Führung versagen.

Durch unser Arrangement und unsere Inszenierung werden altbekannte und tradierte Denk- und Verhaltensweisen aufgebrochen und für Gruppe und Individuum entsteht Raum, um neue Handlungsstrategien zu erproben. Die Gruppe macht sich gemeinsam auf, um per Versuch und Irrtum und vor allem durch Kommunikation sowie gegenseitige Hilfestellung einen neuen Weg zu finden.

Wir sind der Überzeugung die Locations und Szenarien für ein Outdoor Training sollten sich vor allem nach den inhaltlichen Erfordernissen richten. Nur selten macht dabei eine nervenzehrende Mutprobe Sinn, bei der sich vor allem die Männer gegenüber ihren schwächeren und zaghafteren Kollegen oder den Frauen im Team hervortun können. Die Bandbreite ist groß. Sie reicht vom alpinen Kraxeln über das Wildwasser-Rafting und Kanutouring, vom Segeln über Klettern im Hochseilgarten, Paragliding, Drachenfliegen bis hin zum Brückenbau und dem Umgang mit Pferden, Eseln und Lamas. Alles ist möglich, aber nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll.

Wir haben uns auf Outdoor Trainings spezialisiert, bei denen wir in verschiedenen Regionen Deutschland mit Kanus oder in Irland auf Pferden unterwegs sind oder mit Kletterausrüstungen in Felswände einsteigen.

Alle unsere Trainings sind für Anfänger konzipiert und setzen grundsätzlich keine Spezialkenntnisse voraus. Wenn gesundheitliche Einschränkungen bei einzelnen Teilnehmern bestehen, werden wir darauf Rücksicht nehmen. Allerdings: 100%ige Sicherheit wäre die Unwahrheit. Unsere Sicherheitsstandards liegen über den verbindlichen europäischen Normen. Mit dem stets verbleibenden Restrisiko gehen wir so um, dass Ihre seelische und körperliche Unversehrtheit das Maß aller Dinge ist.

Bei alledem setzen wir nämlich auch auf die besondere Herausforderung, auch auf den Reiz, den eine völlig unbekannte Situation ausüben und die Spannung, sich auf etwas vollkommen Neues einzulassen. Denn ein Outdoor Training soll neue Erfahrungen ermöglichen, die durchaus auch mit einem Adrenalinstoß und einer Portion Nervenkitzel verbunden sind. Wir wissen, dadurch bleibt das Gelernte letztlich unvergesslich und wirkt wie ein Anker.

Lernpsychologisch können wir davon ausgehen, dass das Gelernte sofort vertieft wird, da die Teilnehmer mit all ihren Sinnen bei der Sache sind. Die positive Grundstimmung und der gemeinsame Spaß befördern Wachsamkeit und großen Lernerfolg, nicht zuletzt weil auch das Unbewusste angesprochen und in die Lösung involviert wird, so dass die Teilnehmer später, mitunter ohne weiter darüber nachzudenken, das Erlernte anwenden, als täten sie das schon seit Jahren (unbewusste Kompetenz).

Dr. Jörg Bockow

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