A
Adresspflege
Auch wenn Sie Adressverzeichnisse, Datenbanken und
Software der Anbieter STAMM, ZIMPEL und die Kroll
Taschenbücher für Ihren Verteiler nutzen,
sollten Sie "Ihre" wichtigsten Adressen
regelmäßig pflegen und Rückläufer
unbedingt in Ihre Datei einarbeiten. Peinlich ist
es, wenn sich die Pressemitteilung an einen Kollegen
adressiert, der schon seit Monaten nicht mehr dort
arbeitet.
Advertorial
Als ein Advertorial wird ein PR-Bericht genannt,
der von einer PR-Agentur, einem Pressebüro oder
einer Werbeagentur über ein Produkt oder eine
Dienstleistung verfasst wird und der von seinem Layout
her den redaktionellen Beiträgen der Zeitung,
der Zeitschrift oder dem Magazin angepasst ist, in
denen sie geschaltet werden. Somit sind sie von diesen
nicht oder kaum zu unterscheiden. In vielen Boardmagazinen
(Bordmagazin) der Luftfahrtgesellschaften beispielsweise
ist die Schaltung von Advertorials sogar kostengünstiger
als herkömmliche Anzeigen, da viele Fluggesellschaften
einen sog. Promotion-Rabatt gewähren. Presserechtlich
ist die Kennzeichnung von Werbung eigentlich vorgeschrieben.
Doch nicht jedes Advertorial wird in den Publikationen
als Anzeige gekennzeichnet. Mitunter behilft man sich
mit einem Titel wie "Promotion".
Adressverwaltung
Verwaltung der Adressen sollten Sie unbedingt mit
einer geeigneten Software vornehmen, damit Sie einen
raschen Zugriff haben und auch schnell mit einem Serienbrief
reagieren können. Auf dem Markt gibt es dafür
verschiedene Anbieter. Sie können sich selbstverständlich
auch Ihr eigenes System entwickeln und/oder Ihre Adressen
unter Microsoft Outlook laufen lassen. Das bietet
die Möglichkeit an, direkt aus dem Adressverzeichnis
e-mails zu verschicken oder über eine TAPI-Schnittstelle
direkt aus Ihrem Datenbestand zu telefonieren. Der
STAMM Verlag und der ZIMPEL Verlag haben inzwischen
sehr umfangreiche Software entwickelt, die fast allen
Anforderungen genügen. Sie sind allerdings nicht
ganz einfach zu bedienen und zu pflegen.
Aktualität
Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Das
gilt auch für die Pressemitteilung aus Ihrem
Hause. Neuigkeiten sind ein leicht verderbliches Gut.
Wenn Sie eine Neuheit mit einer Pressemitteilung ankündigen,
dann sollte diese Neuheit nicht bereits seit Wochen
bei ALDI oder IKEA stehen.
Archiv
Alle Pressetexte und verwertbaren Unterlagen gehören
in ein Archiv. Die Sammlung kann später wieder
dazu dienen, neue und aktualisierte Mitteilungen zu
verfassen. Außerdem kann man mit einem sauber
geführten Archiv, das auch Briefingunterlagen,
Protokolle und sämtliche Notizen zu Gesprächen
und Telefonaten enthält, immer nachweisen, was
im Zusammenhang einer Aussendung gemacht und welche
Anfragen bearbeitet worden sind.
Auflagenhöhe
Mit der Auflage wird die Anzahl der gedruckten Exemplare
einer Publikation bezeichnet. Die Auflagenhöhe
sagt aber noch nichts über die wirkliche Reichweite
und die tatsächlich gelesenen Exemplare aus.
Diese wird von den Zeitungen und Zeitschriften regelmäßig
neu erhoben, um die Akzeptanz und den Kontaktpreis
für den Anzeigenverkauf zu ermitteln. Tatsächlich
wird fast jedes Druckexemplar durchschnittlich von
mehr als einem Leser in die Hand genommen und durchgeblättert.
Es gibt Publikationen, die zwischen fünf und
zehn Leser erreichen. Auflagenhöhe und Reichweite
geben für den PR-Berater Anhaltspunkte für
die Wirkung einer Veröffentlichung.
Ausschnittdienst
Gerade nach einem großen Presseversand an mehrere
hundert Adressen haben Sie keine Chance mehr, alle
Veröffentlichungen über Sie selber zu finden
und auszuschneiden, zumal manche Veröffentlichungen
Tage, Wochen, mitunter sogar Monate später erscheinen.
Wollen Sie einen möglichst kompletten Überblick
bekommen, dann sollten Sie diese Arbeit an einen Ausschnittdienst
deligieren, der Ihnen den öffentlich zugänglichen
Pressespiegel liefern kann. Durch die eigens mit Fundstelle
und Auflagenhöhe gekennzeichneten Ausschnitte
können Sie die Reichweite Ihrer Aktion ermitteln.
Die Ausschnittdienste beobachten auch Fernsehen und
Rundfunk.
B
Belegarchiv
Für eine spätere Auswertung der Arbeit der
Pressestelle ist das Belegarchiv sinnvoll. An den
Belegen lässt sich nicht nur die Reichweite der
Aussendung, sondern auch die Einschätzung durch
die Journalisten überprüfen. In dem Zusammenhang
sollte man auch prüfen, welche Formulierung aus
der Pressemitteilung "unkorrigiert" in die
Berichterstattung Eingang gefunden hat und welche
nicht.
Belegexemplar
Einige Redaktionen bedanken sich bei den Pressestellen
und Presseagenturen für ihre Arbeit mit der Zusendung
von Belegexemplaren, wissen sie doch, dass sie ihren
journalistischen Aufgaben ohne die vielen fleißigen
Zuträger aus den Pressestellen nicht mehr bewältigen
könnten.
Belegvermerk
Jede Pressemitteilung sollte als Erinnerung an die
Redaktion einen kleinen Hinweis enthalten: "Über
ein Belegexemplar freuen wir uns."
Betriebsbesichtigung
Sonderverstanstaltungen nur für Pressevertreter
sind eine hervorragende Möglichkeit über
die Selbstdarstellung hinaus, auch Kontakte zu knüpfen
und zu festigen. Solche Sonderveranstaltungen können
eine Betriebsbesichtigung, ein Tag der offenen Türe
oder eine Pressereise sein. Der Anlass sollte allerdings
soweit von Interesse sein, dass die Journalisten daraus
auch einen aktuellen Bericht machen können. Möglich
wäre die Einweihung eines neuen Betriebsteils
oder ein Neubau. Der Blick hinter die Kulissen reicht
in der Regel nicht.
Bildunterschrift
Bildunterschriften sind mitunter das Einzige, was
von einem Pressetext und einer Pressemitteilung übrigbleiben.
Daher sollte man sich der Bildunterschrift mit besonderer
Aufmerksamkeit zuwenden. Selbstverständlich müssen
Ort und Anlass sowie Quellen und alle Personen in
der Bildunterschrift erwähnt werden. Pressestelle
von großen Unternehmen gehen dazu über,
die Autorenschaft des Fotografen durch den Namen des
Unternehmens zu ersetzen. Mitunter ist das bei einer
Veröffentlichung der einzige Hinweis auf den
PR-Zusammenhang.
Boardmagazin
(Bordmagazin)
Als
Boardmagazine (Bordmagazin) oder auch Inflight Magazine
(Inflights) bezeichnet man die Hochglanzmagazine der
verschiedenen Fluggesellschaften. Durch die internationale
Leserschaft sind Anzeigen, PR-Berichte und Advertorials
in Boardmagazinen (bordmagazin) ernsthafte Alternativen
oder Ergänzungen zu Werbung in weltweiten Publikationen
wie Time Magazine, Business Week oder Newsweek. So
ist beispielsweise "Business Life", das
exklusive Boardmagazin der British Airways für
die Business Class, nach eigener Auskunft "de
facto Europas größtes Wirtschaftsmagazin
mit 763.000 Lesern". Aber auch Fluggesellschaften
wie American Airlines, United Airlines, Air Canada,
Air France oder Lufthansa ("Bordbuch") haben
ihre eigenen Boardmagazine, die zwischen zwei und
zwölf Mal pro Jahr erscheinen. Das monatliche
Bordmagazin der Lufthansa ("Bordbuch") hat
beispielsweise eine Auflage von über 620.000
Exemplaren.
Viele dieser Hochglanzmagazine umfassen Themenbereiche
wie Reisen, Kultur, Wohnen und Sport, wodurch eine
Vielzahl von Produkten oder Dienstleistungen sinnvoll
und effektiv beworben werden können. Die Berichte
werden meistens in Englisch und in der Landessprache
der Fluggesellschaft abgedruckt. So lesen 49% von
den 2,7 Millionen Passagieren, die pro Woche in Europa
fliegen, durchschnittlich 26 Minuten in den Boardmagazinen.
Weltweit reisen jährlich gar 2 Milliarden Passagiere
mit den verschiedenen Fluggesellschaften. 69 Prozent
der 2 Milliarden Passagiere lesen während des
Flugs in den Boardmagazinen. Und ganze 51 Prozent,
also über 1 Milliarde Passagiere, probieren nach
eigener Auskunft ein neues Produkt aus, nachdem sie
es in einem Boardmagazin (Bordmagazin) gesehen haben.
Deshalb setzen immer mehr Global-Player auf diesen
Anzeigenmarkt.
Budget
Die erste Frage, die sich ein Unternehmen mit Bezug
auf das für Öffentlichkeitsarbeit bereitgestellte
Budget stellen muss, lautet: Make or Buy? Lohnt sich
bereits der Aufbau einer eigenen PR-Abteilung oder
sollte man sich einem PR-Berater oder einem Pressebüro
anvertrauen? Ähnlich wie bei einem Werbebudget
gibt es eine Reihe von Anhaltspunkten, woran man die
Entscheidung für ein PR-Budget orientieren kann.
Letztlich aber ist es eine strategische Entscheidung,
die mit Gewichtungen und langfristigen Perspektiven
zu tun hat. In der Praxis haben sich verschiedene
Modelle durchgesetzt, die auch in einer Mischform
zur Begründung der Budgethöhe gewählt
werden können. Ganz grob heißt es: zwischen
3 und 5 Prozent vom Nettogewinn eines Unternehmens
oder eines einzelnen Produktes sollte man in die Öffentlichkeitsarbeit
stecken. Im Dienstleistungssektor wird das Budget
oftmals in Abhängigkeit zur Anzahl der Mitarbeiter
bestimmt. Die Bandbreite liegt da zwischen 150 und
250 Euro. Für die Konsumgüterindustrie schwanken
die Budgets pro Mitarbeiter zwischen 90 und 200 Euro;
im Investitionsgüterbereich liegen die Budgets
zwischen 60 und 150 Euro pro Mitarbeiter. Die Verteilung
des Budgets folgt grob der folgenden Regel: 30 Prozent
für Personalkosten (Mitarbeiter oder Berater),
30 Prozent für Kreation (Mitarbeiter oder Berater)
und 30 Prozent für technische Kosten (Druck,
Versand, Handling, Kommunikation).
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