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Feinfruchtige
Granaten mit eigenem Charakter
Riesling beschert Ausnahmewinzer August
Kesseler einen
sensationellen Aufstieg |
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Die
sommerliche Hitze brütet über
dem pittoresken Ort am Rhein. Assmannshausen
döst in der prallen Morgensonne. Noch
kann nichts die beschauliche Idylle trüben.
"Warten Sie nur ein paar Stunden",
winkt Hausherr August Kesseler ab und prophezeit,
"dann wollen Sie den lärmenden
Massen nur noch fliehen, so schnell es geht."
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August
Kesseler möchte die Tausenden
von Ausflüglern, die vor allem
an den Wochenenden wie die Heuschrecken
einfallen am liebsten aus dem Dorf
jagen. "Die Rheinromantik ist
für uns eine schwere Bürde",
weiß der passionierte Weinmacher
sich mit Rüdesheim und anderen
beliebten Ausflugszielen verbunden.
Fluch und Segen zugleich. "Das
schlimmste ist für mich, dass
die allermeisten Besucher in dieser
wundervollen Weingegend doch nur Bier
trinken und dazu eine Currywurst oder
ein Jägerschnitzel mit Pommes
in sich hineinfuttern." Dabei
hat Assmannshausen, dank des unablässigen
Engagements seines Ausnahmewinzers
August Kessler allerhand zu bieten:
Einige der aufregendsten Spätburgunder
Deutschlands und seit neuestem auch
wundervolle fruchtige und edelsüße
Rieslinge. Eine Schande, wer da noch
herben Gerstensaft trinkt! |
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August
Kesseler gilt als Individualist und Entfant
terrible in der Weinszene. Kaum hatte er
in jungen Jahren das Weingut seiner Eltern
übernommen, machte er mit brillianten
und funkelnden Spätburgundern von sich
Reden. Der Ausbau im Barrique lag im Trend.
Schnell war es alla Mode, sich an den großen
Franzosen zu orientieren. Inzwischen hat
sich August Kessler, der einstige Pionier,
weiterentwickelt und sich vom Eichenfass
wieder abgewandt. Man erinnert sich an Hase
und Igel. Längst schwört der Winzer
auf die Eigenheiten des Terroirs und kommt
damit zu ganz neuen und um es auf den Punkt
zu bringen zu sensationellen Ergebnissen.
Die Steillagen am Rhein offenbaren bei ihm
ihre tiefsten Geheimnisse und ihre unvergleichliche
Kraft. Da werden nur noch wenige, ganz ausgewählte
Gewächse im frischen Holz weiterentwickelt.
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Seinen
guten Ruf hat sich das Weingut August
Kesseler mit Spätburgunder-Weinen
aus dem berühmten Assmannshäuser
Höllenberg erworben. "Pinot-Noir
ist für mich die anspruchsvollste
Rotweintraube, die ich kenne,"
gesteht der Winzer und bilanziert
dabei all seine Erfahrungen, die er
auch in den USA und in Frankreich
hat sammeln dürfen. Aber auch
die feinfruchtigen Riesling-Weine
aus den berühmten Berglagen in
Rüdesheim tragen zu seinem Ruf
und seinem Image als Spitzenwinzer
des Rheingaus bei. |
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August
Kesseler, geboren 1958, studierte Anfang der 80er
Jahre Weinbau in Geisenheim. 1983 übernahm
er das Weingut Valentin Schlotter in Assmannshausen,
das er seitdem unter seinem Namen führt.
Von 1992 bis 2000 war er hauptberuflich Direktor
im Weingut Schloss Reinhartshausen und dort sowohl
für Erzeugung wie Marketing verantwortlich.
Seit Herbst 2000, nach einem Befreiungsschlag,
kümmert er sich nun wieder ausschließlich
um das eigene Weingut, welches durch Pacht und
Zukauf in Lorch und Rüdesheim mittlerweile
auf 18 Hektar angewachsen ist. Knapp 100.000 Flaschen
beschreibt seine Jahresproduktion, die er in den
Lagen Assmannshäuser Höllenberg, Rüdesheimer
Berg Schlossberg, Bischofsberg, Berg Roseneck
und Rottland erzielt.
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Entgegen
dem herrschenden Trend setzt Kesseler vor
allem auf die anstrengende Arbeit im Weinberg
selber: "Über 90 Prozent unserer
Qualität werden allein dort gemacht,"
beteuert der Winzer und erläutert die
Mühe, die man sich bei ihm macht, um
nur die allerbesten Ergebnisse zu erzielen.
Schonende und ertragsmindernde Bearbeitung
der teilweise sehr alten Weinberge sind
neben der strengen selektiven Lese die ersten
Qualitätsmerkmale. Hinzu kommt eine
äußerst schonende Weiterverarbeitung
beim Entrappen und während der temperaturkontrollierten
Gärung. |
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Ausgebaut
werden die Weine in dem alten und durchaus
sehenswerten, doppelgeschössigen Weinkeller
aus dem Jahre 1793, wobei sich moderner
und traditioneller Ausbau bis hin zur Assemblage
der Weine harmonisch ergänzen.
Niedrige Kellertemperaturen erlauben eine
ideale Gärung der Riesling-Weine, die
reduktiv über das Edelstahlgebinde
vorgenommen wird. Die Spätburgunder-Weine
werden nach einem biologischen Säureabbau
sowohl im traditionellen Holzfass (Halbstück-
und Stückfass) als auch in einzelnen
Partien im Barrique-Fass ausgebaut. Eine
individuelle Assemblage nach etwa vierzehn
Monaten des Ausbaues führt dann beide
Holzfassarten zusammen.
Strenge Auswahl und Selektion sind das Prinzip.
"Und wenn in einem Jahr einmal nicht
die gewünschte Qualität ins Fass
gebracht werden kann, dann werden diese
Weine auch nicht unter meinem Label verkauft."
Basta! Gesagt - getan. Wer also einen Wein
von August Kesseler erwirbt, soll sich absolut
sicher sein können, nur die allerbesten
Ergebnisse auf der Flasche zu haben. Das
Prinzip der Vermarktung ist klar, es führt
allerdings auch zu einer preissteigernden
Verknappung. Da kann sich jeder glücklich
schätzen, der in diesen Zeiten eine
größere Menge ergattern kann.
Nach einer ausgedehnten Probe im kühlenden
Innenhof des imposanten Weingutes mag davon
selbst der Chronist gerne träumen.
Anschrift: Weingut August Kesseler,
Lorcher Strasse 16, 65385 Assmannshausen,
Tel. (0 67 22) 25 13, Fax 4 74 77
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